|
|
Stimmt es, dass Kaffee uns nicht nur wach hält, sondern auch unsere Gehirnaktivität steigert? Schon der französische Schriftsteller und Philosoph François Voltaire(1694-1778), ein berühmter Autor der Aufklärung, bemerkte seiner Zeit die Vorteile des Kaffees in Bezug auf Konzentration und Leistungsfähigkeit.
So schuf er seine Werke unter anderem mit Hilfe von bis zu fünfzig Tassen Kaffee am Tag.
Dieser „Effekt“ des Kaffees wird durch seinen wichtigsten Wirkstoff, das Koffein, hervorgerufen.
Allgemein werden bei geistiger Anstrengung so genannte Neuro-Transmitter von Zelle zu Zelle verschickt. Als „Nebenprodukt“ dieses Prozesses fällt ein Stoff namens Adenosin ab.
|
Dieser Stoff schiebt sich nun bei zu hoher Konzentration zwischen die Nervenzellen und verlangsamt dadurch die Weiterleitung von Informationen zwischen den Zellen. Bemerkbar macht sich jener Umstand dadurch, dass die Konzentration nachlässt und man seine Aufmerksamkeit anderen „unwichtigeren“ Dingen widmet.
Genehmigt man sich nun ein Tässchen Kaffee, überlistet das darin enthaltene Koffein
den Körper, indem es sich an die Stelle des Adenosins, in die Nervenzwischenräume, setzt. Der Vorteil des Koffeins gegenüber Adenosin ist, dass die Weiterleitung der Nervenimpulse durch Koffeinmoleküle nicht beeinträchtigt wird.
So bleibt die Gehirnleistung konstant und es kann munter weiter gelernt werden.
Dieser Effekt tritt ungefähr nach einer halben Stunde ein, da das Koffein solange benötigt, um in die Blutbahn zu gelangen. Je nach Stärke und Menge des Kaffees hält die Wirkung bis zu einer Stunde an, wobei der maximale „Koffeinkick“ rund 45 min nach Kaffeegenuss eintritt.
Bei regelmäßigem Kaffeetrinken passt sich der Körper durch erhöhte Adenosinproduktion der Koffeinzufuhr an und signalisiert trotz Koffein eine Ruhepause einzulegen. Um dennoch eine Steigerung der Konzentration zu erzielen, muss der regelmäßige Kaffeetrinker eine immer größer werdende Menge an Koffein zuführen.
Für Abstinzler mag das Wind in den Segeln bedeuten, letztendlich ist anzuerkennen, dass Kaffeegenuss durchaus punktuell Lerndoping sein kann, jedoch keine Wunder zu erwarten sind.
|