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Französische Kaffeekultur |
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Die Franzosen sind wie kaum ein anderes Volk für savoir vivre, also eine genussvolle Lebenskultur bekannt. Dazu gehört auch eine ausgeprägte Kaffeekultur, obwohl man rein was die Menge betrifft, feststellen wird, dass andere Völker die Kulturdroge Kaffee wesentlich frequentierter genießen. Immerhin ist Kaffee für die Franzosen, das zweitbeliebteste Getränk gleich nach dem Mineralwasser und noch vor dem Wein.
Der bekannte „Café au lait“, der es inzwischen sowohl ins Nescaféformat als auch in den ein oder anderen öffentlichen Kaffeeautomaten geschafft hat, wird meist morgens in der Bol, einer großen, henkellosen Kaffeetasse konsumiert. Klassischerweise gibt es dazu, wie sollte es anders sein, ein Croissant und etwas Marmelade.
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Tagsüber trinkt man in Frankreich den Café eher „noir“ also schwarz, wobei Frankreich nicht über eine solch lebhafte Café-Kultur wie Italien verfügt. Tatsächlich verbergen sich hinter den „Café“-Schildern, die Touristen auffallen, meist Bars.
Die traditionellen Pariser Kaffeehäuser, in denen der Kaffee zum boison intellectuel wurde sind heute jedoch verschwunden, bzw. haben an Glanz verloren. Cezanne und Gauguin galten als Stammgäste in den Kaffeehäusern und waren dafür bekannt eine monatliche Kaffeerechnung auch einmal durch ein Gemälde zu bezahlen.
Hier wurden viele der französischen Kaffeevariationen erfunden, die sich international sehen lassen können, so sollte der Kaffeefan vor allem dem Café Granite ein besonderes Augenmerk widmen. Dieser dunkle, sehr starke, aber süße Kaffee wird zunächst gefroren, dann zerstoßen und schließlich mit Mokkalikör getrunken.
In der Zubereitung kennen die Franzosen mit der so genannten French Press (deutsch Pressstempelkanne) ein sehr raffiniertes Verfahren zur Kaffeeherstellung. Hierbei wird das Pulver direkt ins heiße Wasser gegeben (ähnlich dem türkischen und griechischen Mokka) und schließlich durch ein Sieb vom Wasser getrennt.
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